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Lernschwierigkeiten | Wie sollte man als Elternteil handeln?

personPatrick Nadlerdate06 Sep. 2021

Dein Schatz sitzt am Küchentisch, büffelt, schnauft, übt und übt und dennoch klappt es mit dem Schreiben oder der Matheaufgabe nicht? Das ist nicht gleich ein Grund für Panik, denn schlechte Lernphasen sind ganz normal. Erst wenn Lernprobleme länger als drei Monate anhalten, kann man sie als Lernschwäche bezeichnen und du solltest handeln.

Kinder mit Lernschwäche sind nicht dümmer als andere sie brauchen lediglich andere Lernmethoden, um Zusammenhänge zu begreifen. Circa 20 Prozent aller Schülerinnen und Schüler benötigen in Deutschland Nachhilfeunterricht – die meisten von ihnen leiden an einer Lernschwäche. In der Grundschule fallen oft Lesen, Schreiben und Rechnen schwer ✍️ . Als Mutter steht man vor einer Herausforderung und fragt sich, wie man den Nachwuchs am besten unterstützen kann.

Diese Lernschwächen solltest du früh erkennen und therapieren, denn Sprachverständnis, Ausdrucksweise, mathematisches Allgemeinwissen und Rechtschreibung sind elementar für die soziale und berufliche Entwicklung deines Kindes 🧑‍💼 .

Hier erstmal eine kleine Übersicht:

  1. Wie erkennt man Lernschwierigkeiten?
  2. Ursachen einer Lernschwäche
  3. Was können Eltern bei Lernschwierigkeiten tun?

1. Wie erkennt man Lernschwierigkeiten?

Lernschwäche Quelle: familie.de

Kinder mit Lernschwierigkeiten fallen oft nicht nur durch schlechte Noten oder Schwierigkeiten bei den Hausaufgaben auf. Oft spinnt sich das Problem weiter und zeigt sich in generell auffälligem Verhalten. Das kann sich in Anschreien, Wutausbrüchen, Verweigern, Teilnahmslosigkeit, Anlügen, Weglaufen oder durch psychische Verletzungen zeigen. Unangemessenes Verhalten ist oft Ausdruck emotionaler oder seelischer Konflikte 😡 . Wichtig ist, dass du Zeit mit Deinem Kind verbringst und es beobachtest. Setze dich zu ihm bei den Hausaufgaben. Kinder schaffen es oft, Lernschwierigkeiten vor ihren Eltern zu verheimlichen. Darum ist auch der Kontakt zu den Lehrern wichtig, denn die erleben dein Kind viel häufiger in Lernsituationen. Bei einer Lernschwäche spielen soziale, psychische und physische Komponenten zusammen. Ausführlich haben wir das auch in diesem Artikel beschrieben:

Lernschwäche | Was kann ich als Elternteil tun?

Hier einige der häufigsten Lernschwierigkeiten und wie du sie erkennst 🕵️‍♂️ :

  1. Bei einer Rechenschwäche (Dyskalkulie) hat dein Kind Schwierigkeiten beim Kopfrechnen, Addieren und Subtrahieren und die Finger werden zum Rechnen hinzugezogen.

  2. Eine Lese-Rechtschreibschwäche (Legasthenie) erkennst du, wenn dein Kind immer wieder Buchstaben verwechselt, Groß- und Kleinschreibung nicht auseinanderhalten kann und Schwierigkeiten hat, mit doppelten Buchstaben und Trennungen.

  3. Lernschwierigkeiten sind auch auf emotionale und soziale Faktoren zurückzuführen. Eine Lernschwäche durch fehlende Anerkennung, falschen Ehrgeiz der Eltern und daraus resultierende Ängsten (Versagensängste, Angst vor Kritik) sowie Mutlosigkeit entstehen. Wenn du merkst, dein Kind zieht sich aktiv vom Lernen zurück, ist unmotiviert und bockig wird es Zeit zu handeln.

  4. Zuletzt kann eine Lernschwäche erblich bedingt sein oder ein Nebeneffekt von Autismus, dem Asperger-Syndrom oder AD(H)S. Mit diesen Diagnosen sollte allerdings sehr vorsichtig umgegangen werden. Vorab solltest du immer mit einem Lehrer, Arzt und Psychologen aufsuchen, den nur sie können eine solche Diagnose qualifiziert vornehmen. Eine klinische Diagnose kann dein Kind zusätzlich belasten und das Gefühl von „Ich bin dumm“ vermitteln.

2. Ursachen einer Lernschwäche

Ob du es glaubst oder nicht, du und dein Kind seid nicht allein: Jeder 5. Schüler in Deutschland braucht Nachhilfe. Das ermittelte die Studie „Jugend.Leben“ der Universitäten Gießen, Köln und Siegen von 2013. Damit zeigt sich, dass das Thema längst zu einem gesellschaftlichen Problem geworden ist. Sind unsere Kinder heute so anders als früher? Warum können Kinder sich heute so schlecht konzentrieren? Einige Gründe dafür können folgende sein:

Informationsflut 📱 : Auch unsere Kinder werden im Medienzeitalter mit Inhalten überschüttet. Besonders auf dem allzeit gegenwärtigen Handy via Instagram, TikTok, und Youtube. Ständig prasseln auf uns so viele Informationen und Reize ein, dass das Selektieren und Verarbeiten selbst für Erwachsene schwer wird. Das Gehirn wird einfach überfordert, die Konzentrationsspanne nimmt generell ab.

Stress 😰 : Stress entsteht bei Kindern auf ganz unterschiedliche Arten: Ursache kann ein Umzug und ein resultierender Schulwechsel sein, die Versetzung in eine neue Klassenstufe mit gesteigerten Ansprüchen oder der Wechsel ins Gymnasium oder eine andere weiterführende Schule. Auch schlecht Noten sowie zu hoher Leistungsdruck stressen ihre Kids. Unter Stress lernt niemand gut.

Soziale Probleme 👨‍👩‍👦 : Auch das soziale Umfeld und Miteinander kann sich in Lernschwierigkeiten ausdrücken: Alkohol- und Drogenmissbrauch der Eltern oder Kinder selbst, Trennung der Eltern, eine mögliche emotionale Kälte, zu wenig Zuwendung, Missbrauch, Probleme mit Klassenkameraden und Mobbing sorgen oft für einen Abfall der schulischen Leistungen.

Bei meinen Forschungen bin ich auf dieses Video von einem Psychologen gestoßen und wollte es euch nicht vorenthalten:

Embedded content: https://www.youtube.com/watch?v=nOtyccscamo

3. Was können Eltern bei Lernschwierigkeiten tun?

Lernschwierigkeiten ziehen nicht nur schulische Misserfolge und schlechte Noten nach sich, sie treffen dein Kind auch emotional 🤕 . Das Selbstwertgefühl leidet und bei anhaltendem Frust fühlt sich dein Kind als Versager. Daher ist es wichtig, eine Lernschwäche frühzeitig zu erkennen, um sie beheben zu können. Mit folgenden Schritten kannst du dein Kind bei einer Lernschwäche unterstützen:

👨‍🏫 Sprich mit dem Klassenlehrer

Am besten suchst du dir Hilfe direkt in der Schule. Besprich deine Wahrnehmung mit der Lehrerin oder dem Lehrer und entwickelt zusammen ein individuelles Förderprogramm für dein Kind. In einzelnen Bundesländern werden vom Jugendamt geförderte Lerntherapien angeboten. Dabei wird intensiv an den Grundlagen eines Faches gearbeitet. So entstehen wieder Erfolgserlebnisse und das Selbstwertgefühl deines Kindes steigt. Genauere Informationen dazu erhältst du beim Jugendamt deiner Gemeinde.

👨‍👦 Suche einen guten Nachhilfelehrer

Nachhilfe hilft, um Wissenslücken zu schließen und dein Kind wieder zu motivieren. Sie ist sinnvoll, wenn die Noten schlechter werden. Das kann passieren, wenn dein Kind Lernstoff verpasst hat, weil es krank war oder die Familie umgezogen ist. Auch bei Lücken in einem bestimmten Thema oder einfach weniger Begabung in einem spezifischen Fach kann man mit Nachilfe eine Menge aufholen. Bevor du dein Kind zur Nachhilfe schickst, sprich auch mit dem Klassenlehrer: Was genau fällt deinem Kind schwer? Wo und warum hat es Probleme? Damit erkennt ihr gemeinsam besser, wo die Nachhilfe ansetzen sollte. Auch hat der Lehrer eventuell Empfehlungen. Heutzutage ist das Angebot an Nachhilfe groß und unübersichtlich: Vom Schüler hilft Schüler Programm bis hin zum Privatlehrer, Online Nachhilfe, Gruppen oder Einzelkurse. Einen umfassenden Überblick haben wir hier zusammengestellt.

Einer der einfachsten Wege, ganz unterschiedliche verifizierte Nachhilfelehrer zu vergleichen ist TutorSpace. In unserer App findest du über 8.000 geprüften Tutoren und kannst den für dein Kind geeigneten Nachhilfelehrer finden. Hierbei auch ein Verweis auf unsere qualifizierten Premium Tutoren.

👨‍⚕️ Frage einen Kinderarzt und/ oder Kinderpsychologen

Den Schulpsychologen einzubeziehen kann ebenfalls sehr hilfreich sein. Er kennt sich mit Lernschwächen aus und kann gegebenenfalls eine Therapie empfehlen. Nur er kann eine wirklich qualifizierte Diagnose stellen und gegebenenfalls weitere Schritte einleiten.

💬 Fazit: Lernschwierigkeiten können viele Ursachen haben und brauchen individuelle Maßnahmen

Einen Durchhänger kennt jeder aus seiner eigenen Schullaufbahn und dies ist kein Weltuntergang. Wenn du die Ursachen erkennst und für dein Kind einen geeigneten Weg findest, an ihnen zu arbeiten, kommt bald die Motivation und der Spaß zurück. Ein guter Nachhilfelehrer, der mit dem nötigen Abstand, viel Geduld, der nötigen Portion Humor und Spaß an der Sache mit deinem Kind Inhalte immer wieder wiederholt wird mit deinem Kind Wissenslücken aufholen.

Patrick NadlerGründer von @TutorSpace und Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands für Nachhilfe- und Nachmittagsschulen (VNN)
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